Der Garten ist besichtigt, die Wünsche des Gartenbesitzers
notiert, erste Ideen entstehen im Kopf, auf die noch weitere folgen und bei
Bedarf, je nach gewünschtem Projekt, auch auf dem Papier festgehalten werden.
Soweit, so gut, könnte man meinen, dann kann es ja losgehen.
Doch weit gefehlt, manches Mal stoße ich auf Granit –
entweder beim Gartenbesitzer selbst, was sich mit leichten Korrekturen aber
beheben lässt. Schlimmer ist die andere Variante: Nach den ersten Spatenstichen
offenbart die unschuldig daliegende Gartenfläche Beton, tischtennisplattengroße
Sandsteine oder wahlweise Tonnen von Bauschutt, der vor 50 Jahren beim Bau des
Hauses dort platz- und kostensparend endgelagert wurde.
Dann müssen alle so schön ausgedachten Pläne über den Haufen
geworfen und für das Blumenbeet, den Gartenteich oder die Rasenfläche ein neuer
Platz oder aber Alternativen gefunden werden. Ganz nebenbei wird der
frustrierte Gartenbesitzer beschwichtigt und mit schwarzem Humor aufgeheitert,
bevor die Stimmung den Nullpunkt erreicht.
Gemeinsam finden wir auf der nächstgelegenen Gartenbank bei
einem kurzen Brainstorming flexible Lösungen, wie sich der Traum vom
Traumgarten ohne unnötigen Kraftaufwand doch noch verwirklichen lässt. Ein mit
guter Erde gefülltes Pflanzrondell sorgt auch auf schlechten Untergründen für
gutes Wachstum. Sind die Ausweichmöglichkeiten aus Platzmangel oder wegen
ungünstigen Standorten gering, entsteht statt eines Gartenteichs ein
Wassergarten aus mehreren Miniteichen in Holzfässern oder einem dekorativen
Wasserspiel.
Deshalb: Planung ist gut, Flexibilität ist besser. Denn
jeder Garten ist eine Herausforderung, birgt sowohl schöne als auch unschöne
Überraschungen. Langweilig wird es jedenfalls nie – und das ist auch gut so!