Samstag, 27. Juni 2015

Gärtnerseelen – Warum Dreck unter den Fingernägeln glücklich macht


von Christiane Büch / Ulmer Verlag



Welcher Gärtner liebt ihn nicht, den Blick über fremde Gartenzäune? Um sich inspirieren zu lassen, Bestätigung zu finden oder einfach nur, weil wir uns nicht sattsehen können an Garten, Pflanzen, Deko.....

Christiane Büch nimmt ihre Leser mit auf die Reise in acht sehr verschiedene Gärten. Sie begleitet die Gärtner/innen ein Jahr lang durch die Jahreszeiten. Beobachtet, staunt und lässt sich vorbehaltlos auf die unterschiedlichen Arten zu gärtnern ein. Immer wieder gewährt sie auch einen Einblick in ihren eigenen Garten.

Ein wunderschönes Buch mit stimmungsvollen Bildern, einfühlsamen Texten, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Ein Buch mit Seele eben. Es braucht keinen Platz im Bücherregel, sondern kann ruhig auf dem Tisch liegen bleiben, weil es immer wieder Spaß macht, darin zu blättern. Ein Must-have  für alle, die ihr Herz an einen Garten verloren haben.


Montag, 22. Juni 2015

Rasenmähen ist ansteckend oder: Gärtner sind doch Herdentiere


Sehr oft wird Gärtnern ja eine gewisse Eigenbrötelei unterstellt. Ich bin da sicher keine Ausnahme, denn auch ich liebe es, selbstvergessen mit den Händen in der Erde zu wühlen, nur begleitet von Vogelgezwitscher und Bienensummen. Dabei kann man wunderbar die Gedanken schweifen lassen. Sicher, Gespräche über den Gartenzaun sind auch schön, aber bitte erst nach getaner Arbeit.

Nur in einer Sache scheinen Gärtner einer Art Herden- oder Nachahmungstrieb zu folgen. Egal, wo ich gerade in einem Garten arbeite: Betätigt einer der Gartennachbarn oder gar ich als ausführende Gärtnerin den Rasenmäher, dauert es maximal zehn Minuten, bis in mindestens einem der nachbarlichen Gärten eine weitere Maschine in Betrieb genommen wird.

Dieses Phänomen, das mich jedes Mal zum Schmunzeln bringt, zu erklären , ist bisher noch keinem so ganz gelungen. Was ist es, das so viele Gartenbesitzer in dem Wettbewerb „Welcher Garten ist der schönste?“ mitspielen lässt?

Mir jedenfalls ist es völlig schnuppe, wenn im Garten nebenan ein Rasenmäher in Gang gesetzt wird. Ich mache nur das, was gerade anliegt oder wozu ich Lust habe. Herdentrieb und Konkurrenzdenken hin oder her, in meinem Garten bleibe ich lieber Individualistin.

Pflanzenportrait: Die Montbretie (Crocosmia-Arten)



Familie:
Schwertlilien
Herkunft:
Südafrika
Aussehen:
Überhängend, horstbildend, bis 90 cm hoch
Blüte:
Rot, Orange, Gelb, Braunrot
Blütezeit:
Juli – August




Montbretien erinnern ein wenig an zu klein geratene Gladiolen. Vor allem in großen Gruppen haben sie eine tolle Fernwirkung. Oft gelten die aus Südafrika stammenden Gewächse als wenig winterhart und es wird empfohlen, die Knollen regelmäßig im Herbst auszugraben und wie Dahlien zu überwintern. Trotz rauer Lage mit Frösten bis zu – 20°C wachsen sie bei uns unverdrossen im Beet, allerdings bekommen sie auch eine gewisse Sonderbehandlung. Mit Ausnahme der Dahlien bin ich kein großer Freund vom ständigen aus- und wieder eingraben.

Austreibende Montbretien Ende April




Montbretien mögen einen leicht sauren, nährstoffreichen, jedoch nicht feuchten Boden. Ideal ist eine leichte Hanglage, denn hier fließt überschüssiges Wasser von ganz allein ab. Ansonsten ist eine Drainageschicht aus Kies und Sand im Pflanzloch empfehlenswert. Pflanzen Sie die Knollen im Frühjahr möglichst tief und nicht wie sonst empfohlen doppelt so tief wie die Knollen groß sind. Bei uns schlummern die Knollen in mindestens 15 cm Tiefe. Im Spätherbst bekommen sie eine warme Decke aus Kompost und Herbstlaub. Blätter und Blütenstiele bleiben stehen, sie bieten zusätzlichen Winterschutz. Ganz zum Schluss werden die Pflanzen zur Hälfte mit Fichtenreisig abgedeckt. So eingepackt, haben sie die bisherigen Winter gut überstanden. Im Frühling wird der Winterschutz entfernt und die inzwischen trockenen Blätter abgeschnitten.


Montbretien wirken toll mit Gräsern, Sommersalbei, Ehrenpreis, Hohem Eisenhut  oder Katzenminze. Sie bilden mit den Jahren große Bestände und lassen sich durch Teilung vermehren.