Montag, 22. Juni 2015

Rasenmähen ist ansteckend oder: Gärtner sind doch Herdentiere


Sehr oft wird Gärtnern ja eine gewisse Eigenbrötelei unterstellt. Ich bin da sicher keine Ausnahme, denn auch ich liebe es, selbstvergessen mit den Händen in der Erde zu wühlen, nur begleitet von Vogelgezwitscher und Bienensummen. Dabei kann man wunderbar die Gedanken schweifen lassen. Sicher, Gespräche über den Gartenzaun sind auch schön, aber bitte erst nach getaner Arbeit.

Nur in einer Sache scheinen Gärtner einer Art Herden- oder Nachahmungstrieb zu folgen. Egal, wo ich gerade in einem Garten arbeite: Betätigt einer der Gartennachbarn oder gar ich als ausführende Gärtnerin den Rasenmäher, dauert es maximal zehn Minuten, bis in mindestens einem der nachbarlichen Gärten eine weitere Maschine in Betrieb genommen wird.

Dieses Phänomen, das mich jedes Mal zum Schmunzeln bringt, zu erklären , ist bisher noch keinem so ganz gelungen. Was ist es, das so viele Gartenbesitzer in dem Wettbewerb „Welcher Garten ist der schönste?“ mitspielen lässt?

Mir jedenfalls ist es völlig schnuppe, wenn im Garten nebenan ein Rasenmäher in Gang gesetzt wird. Ich mache nur das, was gerade anliegt oder wozu ich Lust habe. Herdentrieb und Konkurrenzdenken hin oder her, in meinem Garten bleibe ich lieber Individualistin.

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