Dienstag, 4. Mai 2021

Der Ungeduldigen Lohn

Bei manchen Gartenbesitzern fällt mir spontan

der Spruch ein: "Gott gebe mir Gelassenheit, 

aber ein bisschen plötzlich!" Wenn es darum 

geht, eine Ecke des Gartens neu zu gestalten
oder ein Beet anders zu bepflanzen, überholt 

die Ungeduld die Vorstellungskraft um Längen.


Eine neu bepflanzte Fläche sieht natürlich erst 

einmal dürftig statt prächtig aus. Bis eine 

Pflanzung eingewachsen ist, das heißt, 

die Rosen, Stauden, Sträucher, Gräser ihre 

eigentliche Wuchshöhe und -breite erreicht haben,

dauert es meist zwei bis drei, bei manchen 

Exemplaren auch fünf Jahre. Da fehlt es oft an 

Vorstellungskraft und Geduld. Mehr, schneller, 

schöner, so soll eine Pflanzung aussehen. 

Und das am besten schon, bevor die Stauden

überhaupt Erdkontakt hatten.

 

und im Folgejahr.
Der Miniteich am Anfang -



Der Lohn der Ungeduld ist der: Spätestens nach

fünf Jahren muss die Hälfte der Pflanzen

herausgenommen werden, weil es im Beet 

zu eng wird. Im besten Fall werden die 

Überzähligen verschenkt, vieles landet aber 

einfach auf dem Kompost. 

Doppelte Arbeit, verschenktes Geld.


Und außerdem: Was wäre ein Garten, der bereits

im erstenJahr fertig ist? Wo bleibt da Platz für

Ideen, neue Lieblingspflanzen und Raum zum 

kreativen Austoben?  

 

 

Ritterspornrondell noch kahl-
schon besser :)
 
 
 
Gerade wenn ein Garten noch jungfräulich ist, 
ergeben sich Gestaltungsmöglichkeiten erst 
dann, wenn er auch genutzt wird. Immer wieder
begangene Trampelpfade im Rasen zeigen, wo 
der Gartenweg am sinnvollsten ist, im Verlauf 
der Jahreszeiten kommen ganz von allein Ideen
für Sitzplätze: Der Stand der Sonne und 
Schattenwurf der Bäume zu den verschiedenen 
Tageszeiten sind ein guter Ratgeber. 


Aller Anfang ist schwer.
Jetzt geht`s.





 

 

Wie langweilig wäre es doch, wenn es draußen 

nichts mehr zu tun gäbe. Denn nur ein Garten, 

der niemals fertig ist, macht auf Dauer glücklich. 

Samstag, 17. April 2021

Der winterharte Gärtner im April

 

 


 

 Nicht wenige Gärtner werden in einem April wie diesem zu echten Weicheiern. Mich eingeschlossen. Der April ist erst halb rum und hat schon alles gegeben: Regen, Sturm, Frost, Sonne, Schnee, Hagel – und das in unregelmäßigem Wechsel.

 


 

 

Während es den Gärtner im Spätwinter und bei frostigen Temperaturen überhaupt nichts ausmacht, mit klammen Fingern Sträucher und Bäume zu beschneiden, weil es ihm auf Dauer in den vier Wänden zu langweilig wird, so möchten wir im April bitteschön Frühling, frisches Grün, Sonne, Wärme und bestenfalls ein laues Lüftchen. Zumal wir ja im März schon einen Vorgeschmack auf Frühling hatten.

 

 


 

 Es macht wirklich keinen Spaß, wenn es abwechselnd auf’s Gärtnerdekolleté (ja genau, die Stelle, die IMMER freiliegt, wenn man sich gebeugt durch’s Gartenbeet bewegt) schneit, regnet oder hagelt. Da können auch die zwischendurch mal kurz wärmenden Sonnenstrahlen nicht viel ausrichten.

 

Aber Gartenbesitzer und Gärten rufen nach Frühjahrsputz und so heißt es warm anziehen und durchhalten, bis es dann tatsächlich Frühling wird.