Bei manchen Gartenbesitzern fällt mir spontan
der Spruch ein: "Gott gebe mir Gelassenheit,
aber ein bisschen plötzlich!" Wenn es darum
geht, eine Ecke des Gartens neu zu gestalten
oder ein Beet anders zu bepflanzen, überholt
die Ungeduld die Vorstellungskraft um Längen.
Eine neu bepflanzte Fläche sieht natürlich erst
einmal dürftig statt prächtig aus. Bis eine
Pflanzung eingewachsen ist, das heißt,
die Rosen, Stauden, Sträucher, Gräser ihre
eigentliche Wuchshöhe und -breite erreicht haben,
dauert es meist zwei bis drei, bei manchen
Exemplaren auch fünf Jahre. Da fehlt es oft an
Vorstellungskraft und Geduld. Mehr, schneller,
schöner, so soll eine Pflanzung aussehen.
Und das am besten schon, bevor die Stauden
überhaupt Erdkontakt hatten.
und im Folgejahr. |
Der Miniteich am Anfang - |
Der Lohn der Ungeduld ist der: Spätestens nach
fünf Jahren muss die Hälfte der Pflanzen
herausgenommen werden, weil es im Beet
zu eng wird. Im besten Fall werden die
Überzähligen verschenkt, vieles landet aber
einfach auf dem Kompost.
Doppelte Arbeit, verschenktes Geld.
Und außerdem: Was wäre ein Garten, der bereits
im erstenJahr fertig ist? Wo bleibt da Platz für
Ideen, neue Lieblingspflanzen und Raum zum
kreativen Austoben?
Aller Anfang ist schwer. |
Jetzt geht`s. |
Wie langweilig wäre es doch, wenn es draußen
nichts mehr zu tun gäbe. Denn nur ein Garten,
der niemals fertig ist, macht auf Dauer glücklich.