Scheiden tut weh. Das gilt
auch für Garten und Gärtner. Für eine verrückte Gärtnerin wie ich es bin, die
fest mit ihrem Garten verwachsen ist, über viele Jahre hinweg. Was hat er mir
nicht alles abverlangt: harte Arbeit, Schweiß, Blut, Tränen, einen
angebrochenen Fuß, ein verstauchtes Handgelenk und unzählige Blessuren. Aber es
hat sich gelohnt, denn der Garten hat mir so viel mehr gegeben. Mit den Händen
im Dreck wurde der Kopf frei – frei von allen Sorgen und frei für neue Wege und
Ideen.


Und als würde auch er den
Abschied spüren, gibt er noch einmal alles: Blüten und Früchte in Fülle. Noch
nie haben die Schattenmorellen und Jostabeeren so viele Früchte angesetzt wie
in diesem Jahr. Die Pfingstrosen und viele blühende Sträucher scheinen gerade
jetzt ihre volle Schönheit entwickelt zu haben.
Man soll gehen, wenn es am
schönsten ist, sagt der Volksmund. Noch ist es nicht soweit. Aber bald kommt
die Zeit für meine letzten Gartenrunden. Dann werde ich loslassen, mit vielen
Erinnerungen im Herzen, mich umdrehen und gehen. Danke für die schöne Zeit!
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