Haufen, Häufchen und gesammelte Werke
Heute war ich wieder in einem Garten, dessen Besitzerin bzw.
deren Angewohnheiten mich immer wieder zum Schmunzeln bringen. Und zwar
deshalb, weil ich dieselben Angewohnheiten nur zu gut von mir selbst kenne und
so manch anderer sicher auch. Was ich meine, ist die Marotte, überall im Garten
Häufchen oder auch mal größere Haufen anzusammeln: Unkraut, Verblühtes oder im
Vorbeigehen abgeschnittene Staudentriebe und in den Weg wuchernde Zweige und
vieles mehr.
Wer kennt das nicht, mal eben eine Runde durch den Garten
drehen, eventuell reife Beeren naschen und sich an einem gemütlichen Sitzplatz
niederlassen. Doch lange hält es dort niemanden, der mit viel Liebe und
Fürsorge einen Garten pflegt. Es juckt doch zu sehr in den Fingern. Mal eben
noch die Schere in die rechte, hintere Hosentasche gesteckt und schon wird eine
weitere Runde gedreht. Und dabei gezupft, gerupft, geschnitten und gerichtet.
Und so kommt es, dass überall am Wegesrand diverse Haufen liegen – zum späteren
Wegräumen. In den Gärten, wo ich arbeite, bin meist ich es dann, die diese
Haufen wegräumt und sich dabei ein wissendes Grinsen nicht verkneifen kann.
Eine weitere Eigenart, bei der Haufen, Häufchen und
gesammelte Werke zustande kommen, ist der Sammelleidenschaft eines jeden
Gärtners geschuldet. Schließlich können Gärtner alles gebrauchen. Wenn auch
nicht sofort, aber irgendwann bestimmt. Sie horten alle Arten von Holz,
Steinen, altem Hausrat, Baustoffen und natürlich Töpfen, Kübeln und
Balkonkästen mit oder ohne Inhalt. Und tatsächlich findet das Meiste davon
irgendwann Verwendung. Solange liegt und steht es mal mehr, mal weniger
dekorativ in diversen Gartenecken herum. Aber das macht gar nichts. Irgendwie
verleihen auch diese gesammelten Werke dem Garten ein eigenes Gesicht und
zeugen davon, dass hier gelebt wird.
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