Ist Ihr Garten trist und kahl, bevor Stauden und Sträucher
austreiben? Das muss nicht sein. Die vielgestaltige Welt der Frühjahrsblüher
präsentiert unter dem kahlen Geäst von Bäumen und Sträuchern, auf dem Rasen und
im Hintergrund der Staudenbeete einen Garten zum Niederknien. Und das dürfen
Sie ruhig wörtlich nehmen. Denn die zierlichen Blüten der Zwiebelgewächse und
frühen Stauden lassen sich am besten aus nächster Nähe betrachten.
Die Frühstarter sind ohne Frage die Schneeglöckchen, die mit
ihrer pflanzeneigenen Heizung sogar Schnee und Eis durchwachsen. Schon bald
folgen Winterlinge, Krokusse und Märzbecher. Schneestolz, Blausternchen,
Traubenhyazinthen und Hasenglöckchen steuern blaue Farbbänder bei. Alle vier
lassen sich wunderbar verwildern und mit Buschwindröschen und Scharbockskraut
zu einem fröhlichen Bild kombinieren. Die nickenden Blüten der
Schachbrettblumen auf ihren filigranen Stielen, Lenzrosen und Narzissen
ergänzen das Bild. Nicht zu vergessen Netziris und Strahlenanemonen, die nicht
nur im Steingarten eine gute Figur machen.
Als Kombipartner der Zwiebelgewächse eignen sich
Lungenkräuter, Lerchensporn, Gedenkemein, Primeln, Himmelsschlüssel,
Vergissmeinnicht und natürlich Veilchen, die schon im März ihren
unwiderstehlichen Duft verströmen.
Am wohlsten fühlen sich Frühlingsblüher im lichten Schatten
von Gehölzen und eignen sich damit ideal als Unterpflanzung frühjahrsblühender
Sträucher und Bäume wie Felsenbirne, Zierkirsche, Zaubernuss, Kornelkirsche,
Weide, Pfeifenstrauch und Schneeball sowie entlang einer Hecke. Möchten Sie
Zwiebelblumen in Ihre Beete pflanzen, bedenken Sie, dass das vergilbende Laub
stehen bleiben muss, damit die Zwiebeln Kraft für das kommende Jahr sammeln
können. Setzen Sie deshalb die Zwiebelblüher in den hinteren Bereich Ihrer
Pflanzungen, wo sie nach der Blüte von den austreibenden Stauden schon bald
verdeckt werden.
Krokusse, Schneeglöckchen, Narzissen und Camassia lassen
sich aber auch wunderbar im Rasen oder auf einer Blumenwiese verwildern. Bei
Narzissen wirkt es am natürlichsten, wenn Sie die Zwiebeln auf den Rasen werfen
und dort einpflanzen, wo sie landen. Schneeglöckchen lasen sich am besten durch
Teilung im blühenden oder gerade verblühten Zustand vermehren und verpflanzen.
Alle Zwiebelblumen wachsen am liebsten ungestört und
reagieren beleidigt auf allzu rigoroses Jäten mit der Harke. Besser ist es,
dort, wo sich die Frühlingsblüher vermehren sollen, mit der Hand zu jäten, um
die Zwiebeln nicht zu verletzen und Sämlinge zu schonen. Setzen Sie
Zwiebelblumen in Gruppen und seien Sie dabei nicht kleinlich. Die zierlichen
Gartenbewohner wirken nur in der Masse.
Wenn Ihr Garten noch etwas Farbe braucht und Sie das Setzen
der Zwiebeln im Herbst versäumt haben, statten Sie der nächsten Gärtnerei einen
Besuch ab. Dort sind vorgetriebene Zwiebelblumen erhältlich, die sich nach den
schlimmsten Frösten wunderbar in den Garten setzen lassen und jedes Jahr wieder
blühen.
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