Auch wenn sie bei mir nicht so richtig wollen, gehören
Christ- und Lenzrosen (Helleborus) zu meinen Lieblingen. Sie bevorzugen
kalkhaltigen Boden, meiner ist eigentlich zu sauer. Mit gelegentlichen
Kalkgaben und rund um die Stauden verteilte Eierschalen versuche ich sie zum
Bleiben zu überreden. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Am schwersten tun
sich bei mir die echten, schon im Dezember weiß blühenden Christrosen
(Helleborus niger), die ihren botanischen Namen übrigens ihren schwarzen
Wurzeln verdanken. Trotzdem kaufe ich jedes Jahr zu Weihnachten neue und
pflanze sie im Frühjahr an verschiedenen Stellen im Garten aus. Irgendwann und
irgendwie werden sie sich schon noch etablieren.
Fühlen sich Helleborus wohl, werden sie mit den Jahren immer
schöner und säen sich auch selbst aus. Bis die Sämlinge zum ersten Mal blühen,
können aber durchaus vier Jahre vergehen. Alle Christ- und Lenzrosen bevorzugen
neben dem bereits erwähnten kalkhaltigen Boden einen Platz im Halbschatten, am
besten unter Hecken und Sträuchern. Sie möchten ungestört wachsen und mögen
weder Staunässe im Winter noch allzu aggressives Jäten. Vorsicht, die Wurzeln
liegen recht flach unter der Erde und können beim Hacken leicht geschädigt
werden. Ich jäte wie bei den Winterlingen nur von Hand.
Helleborus werden im späten Herbst oder im Frühling
gepflanzt, denn jetzt stecken die Stauden alle Kraft in das Wurzelwachstum. Im
Juli und August werden die Knospen für die kommende Saison gebildet. Dann sind
alle Helleborus dankbar für eine Gabe Flüssigdünger oder reifen Kompost.
Am schönsten gedeihen bei mir immer noch die Helleborus foetidus (Stinkende Nieswurz). Die Stauden haben dunkelgrünes Laub und hellgrüne Blüten. Oft blühen die Pflanzen schon Anfang Dezember bis zum März/April. Sie samen sich gern aus und das ist auch gut so, denn sie sind sehr kurzlebig und sorgen so selbst für immerwährenden Nachwuchs. Erst im Frühling (in milden Jahren auch schon ab Ende Januar/Anfang Februar) blühen die Lenzrosen (Helleborus orientalis), die gefüllt oder ungefüllt und in verschiedenen Farbgebungen (weiß, rosa, gestreift, gesprenkelt oder gelb) zu haben sind. Auf meiner Wunschliste steht noch eine sehr dunkle, fast schwarze Schönheit. Ähnlich wie bei den Rosen ist auch bei den Lenzrosen die Farbe blau bisher unerreicht. Da auch die Lenzrosen sich gern versamen, erscheinen im Garten immer neue Farbschläge.
Tolle Partner zu allen Christ- und Lenzrosen sind
Schneeglöckchen, Cyclamen, Blausternchen, Narzissen, Chionodoxa und Lungenkraut.
Wer keinen idealen Boden für die Winterschönheiten hat, kann diese auch im
Kübel kultivieren und ihnen kleine Zwiebelblumen als Pflanzpartner zur Seite
stellen. Allerdings müssen die Kübel bei strengen Frösten vor dem Durchfrieren
geschützt werden. Ein warmer Mantel aus Herbstlaub und Tannenreisig tun ihnen
gut. Das lässt sich sehr leicht bewerkstelligen, indem man den Topf mit den
Christrosen in ein zweites, etwas größeres Gefäß stellt und dieses mit Laub
auskleidet. Gerade zur Weihnachtszeit, aber auch noch danach, lässt sich
Tannenreisig dekorativ darum arrangieren. An frostfreien Tagen sollten die
Christrosen in Topf und Kübel
Lenzrose mit Blattflecken |
gegossen werden.
Eine Krankheit, die fast alle Christ- und Lenzrosen gern
befällt, ist die sogenannte Blattfleckenkrankheit. Dabei bekommen die Blätter
unschöne braune bis schwarze Flecken, die sich mit der Zeit vergrößern. Die
Blattfleckenkrankheit wird durch einen Pilz verursacht. Ich schneide alle
Blätter der Helleborus im Winter ab und entsorge sie über den Hausmüll oder
verbrenne sie. Die Blüten kommen nun viel besser zur Geltung und die Pflanzen
treiben schon bald wieder gesundes Laub. Die Gefahr ist – vorerst – gebannt.
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